Gran Canaria: Geheimtipp Sternenbeobachtung

Gran Canaria: Geheimtipp Sternenbeobachtung

Gran Canaria: Geheimtipp Sternenbeobachtung 1920 1080 Ben

Seit meiner frühen Kindheit begeistert mich die Astronomie. Besuche in der Sternwarte in Bochum und das erste eigene Teleskop waren absolute Highlights für mich. Mit Schulfreunden habe ich unter anderem 1993 die Einschläge des Kometen Shoemaker-Levy 9 auf dem Jupiter und 1997 die Landung der Sonde Pathfinder auf dem Mars verfolgt und stundenlang den Komet Hale-Bopp angestarrt. Und bis heute faszinieren mich gute Dokumentationen und andere Veröffentlichungen über die Zusammenhänge des Universums.

Und zu meinem 33sten Geburtstag bekam ich von Madlen ein super Geschenk: In unserem Urlaub auf Gran Canaria sollten wir an einem astronomischen Workshop teilnehmen, bei dem durch drei riesige Teleskope interessante Objekte am Nachthimmel beobachtet werden können. Ich war schon Tage total aufgeregt und kann dir jetzt schon sagen: Völlig zurecht, es war eines der schönsten Erlebnisse während der gesamten Reise!

Hier erzählen wir dir alles rund um den Astro-Workshop.

Ein Abend voller Sterne: Es geht los!

Die Anreise

Der Workshop ist super gut durchorganisiert. Wir wurden pünktlich von einem der zwei Fahrer des Teams am „Lopesan Baobab Resort“ in Maspalomas eingesammelt, nachdem wir dort einen entspannten Tag am Strand verbracht hatten. Ihr könnt den Abholort aber frei mit Gauthier abstimmen.

Gratis Bier zum „warm werden“

Anschließend fuhren wir von dort in ein Bergdorf in der Region Mogan zu dem schönen Lokal Grill El Draguillo. Hier fanden sich auch der zweite Bus mit weiteren Teilnehmern und das Fahrzeug mit dem ganzen Equipment ein. Auf der großen Terrasse des Restaurants kann sich die Gruppe ein wenig kennenlernen und ein letztes mal zur Toilette, bevor es weiter hinauf in die Berge geht. Gauthier stellt sich, seine Mitarbeiter und den weiteren Ablauf des Abends kurz vor und jeder kann ein Freigetränk nach Wahl bestellen.

Nach der kurzen Stärkung geht es also weiter hinauf zum Mirador El Mulato. Einen tollen Aussichtspunkt oberhalb des Tals in dem das Lokal liegt, in dem wir vorher waren. Von hier aus genießen wir gemeinsam einen fantastischen Sonnenuntergang. Das Timing war absolut perfekt!

Das perfekte Timing

Der perfekte Sonnenuntergang vom Aussichtspunkt Mirador El Mulato in Mogan auf Gran Canaria.

Während man an dem Aussichtspunkt den Sonnenuntergang bestaunt, sind die beiden Helfer von Gauthier bereits den Berg hinauf gefahren um dort die drei riesigen Spiegelteleskope aufzustellen und weitere Vorbereitungen zu treffen. Kurz nach Sonnenuntergang geht es dann auch für die Teilnehmer weiter. Zu dem Platz, an dem der eigentlich Workshop stattfinden wird.

Der Ablauf des Astro-Workshops

Theorie

Zu Beginn des eigentlichen Workshops gibt Gauthier zunächst eine kurze Einführung in die Thematik und zeigt den Teilnehmern, welche Objekte man aller Wahrscheinlichkeit nach im Laufe des Abends durch die Teleskope beobachten kann.

Praxis

Nach der Einführung geht es an die Spiegelteleskope. Gauthier und seine Helfer teilen die Teilnehmer in drei Gruppen – eine pro Teleskop – auf, sodass jeder einzelne möglichst viel Zeit an einem der drei Teleskope verbringen kann. Nacheinander werden die zuvor besprochenen Objekte am Himmel fokussiert und jeder bekommt die Gelegenheit sie zu betrachten. Gauthier hat so einen unheimlich starken Laser dabei, mit dem er auf die einzelnen Konstellationen am Nachthimmel zeigt. So weiß jeder, um was es gerade geht und worauf zu achten sein wird. Echt gut!

Das haben wir alles gesehen

Wir hatten einen unheimlich guten Tag erwischt. Zu sehen gab es Dinge, die einige sicher von Bildern oder den Desktop-Hintergründen am Mac kennen dürften. So beispielsweise die Andromedagalaxie. Sie besteht aus ca. einer Billionen Sternen und ist mit einer Entfernung von gut 2,5 Millionen Lichtjahren zur Milchstraße unsere nächste Nachbargalaxie.

Andromedagalaxie

Die Andromedagalaxie, die Nachbargalaxie zur Milchstraße

Außerdem waren unter anderem bei unserer Teilnahme das doppelsternsystem Albireo im Sternbild Schwan, der offene Sternhaufen der Plejaden, der bunte Ringnebel, der Herkuleshaufen und der Mars. Was man im Nachthimmel genau beobachten kann, hängt von der Jahreszeit und der konstellation der Planeten in unserem Sonnensytem ab.

Ringnebel Messier 57

Der Ringnebel „Messier 57“ ist ein planetarischer Nebel im Sternbild Leier

Wir hatten außerdem noch das Glück, dass ausgerechnet an dem Abend die internationale Raumstation deutlich sichtbar über uns hinweggezogen ist.

Ein Meteorit zum Mitnehmen

Am Ende des Workshops gibt es noch eine kleine Überraschung. Gauthier hat in einem Schaukasten unterschiedliche Gesteinsproben drapiert. Die Teilnehmer sollen sich die Steine genau anschauen um herauszufinden (oder zu raten) welcher der kleinen Brocken ein Stück eines Meteroiten sein könnte. Derjenige, der richtig rät, bekommt ein kleines Stück eines echten Meteoriten geschenkt(!) das Gauthier selbst mit einem kleinen Team in der Wüste Sahara gefunden hat. Iiiiiich hab mit meinem Tipp leider daneben gelegen. Allerdings hat Gauthier noch reichlich kleinere und größere Stückchen vom selben Meteoriten (mit Echtheitszertifikat) dabei, die man ihm abkaufen kann. Und weil es mein Geburtstagsgeschenk war, hat Madlen ein Stückchen für mich gekauft ?

Völlig verrückt! Ein kleines Steinchen steht jetzt in unserem Regal, dass schon quer durch unser Sonnensystem gereist ist. Der kleine Splitter hat ein geschäztes Alter von 4,5 Milliarden Jahren und gehört zu den am häufigsten auf der Erde gefundenen Meteoriten. Den Chondrit Meteoriten.

Chondrit Meteorit

Das ist das Schmuckstück. Ein Stück eines Chondrit Meteoriten.

Das musst du wissen

Wo findet der Workshop statt?

Das Ganze findet auf dem etwas entlegenen Berg Mogan statt. Hier soll es besonders wenig Lichtverschmutzung geben, also optimale Bedingungen zum Beobachten der Himmelsobjekten.

Wir waren mit AstroGC unterwegs, der Veranstalter und passionierter Astronom Gauthier Dubois leitet durch den Abend und holt dich auch gerne ab. Es muss nur irgendwo im Süden Gran Canarias sein.

Wetter auf Gran Canaria

Entscheidend für ein spektakuläres Erlebnis ist natürlich das Wetter. Und das kann sich auf Gran Canaria bekanntlich sehr schnell ändern. Damit man nicht unter einer dicken Wolkendecke steht, wenn der Workshop beginnt, wurde eine einfache Lösung gefunden. Bei der Buchung über die Website teilt ihr Gauthier alle Tage mit, die für Euch in Frage kommen werden.

Gauthier kann die meteorologischen Entwicklungen sehr genau einschätzen und wird euch an dem Tag mit den besten Aussichten auf einen klaren Himmel kontaktieren und einen Abholpunkt ausmachen. Am Tag unserer Teilnahme war es den gesamten Tag über im Süden von Gran Canaria stark bewölkt, aber Gauthier lag mit seiner Prognose goldrichtig und nach dem Sonnenuntergang riss der Himmel auf.

Das beste ist, dass Ihr den Workshop erst am Ende bezahlen müsst. Und sollte das Wetter nun doch schlecht gewesen sein, dass ihr nur sehr wenige oder sogar keine Sterne gesehen haben, zahlt ihr nichts!

Ganz wichtig: Da es je nach Jahreszeit in den Bergregionen von Gran Canaria sehr kalt werden kann, müsst ihr unbedingt eine warme Jacke und natürlich lange Kleidung mitnehmen! Ich habe nach einer Stunde trotz Jacke so sehr gefrohren, dass ich eine der Jacken nahm, die Gauthier und sein Team sicherheitshalber mitbringen und kostenlos für die Dauer des Workshops anbieten. Eine klasse Sache, so hat jeder Teilnehmer noch eine Reserve für den Notfall.

Preis

Der Einzelpreis für die Teilnahme am Star Gazing Workshop beträgt 40 €. Zwei Personen zahlen bei gemeinsamer Anmeldung nur 70 €.Melden sich mehr als zwei Personen gleichzeitig an, sinkt der Preis pro Person weiter auf 30 €. Bei Kindern unter 12 Jahren gibt es noch einen Rabatt von 5 €. Auf der Website von Gauthier könnt Ihr euch noch einmal die Details ansehen.

Für den Umfang und die hervorragende Organisation ist das ein absolut fairer Preis.

Mein Fazit zum Astro-Workshop

Der Workshop ist super und auch für Teilnehmer, die wenig bis garnichts mit der Thematik zutun hatten ein riesen Erlebnis! Ich hatte bis dahin nie die Möglichkeit durch derart gute Teleskope Teile des Nachhimmels zu beobachten und war völlig fasziniert. Wenn Ihr die Gelegenheit und Zeit habt, plant diese unvergessliche Erfahrung unbedingt bei der nächsten Reise nach Gran Canaria ein!

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Ben

Ich bin 34 alt und arbeite als Art Director. Mit meiner zukünftigen - Madlen - bereise ich die Welt und erlebe ziemlich viele coole sachen, über die wir hier berichten.

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